Mitgliederinfo September 2004
Gedenkstätte für Opfer des Drogenmissbrauchs: Unterschriftenaktion in Wien
Die Notwendigkeit eines sensibleren Umgangs mit Drogenabhängigkeit steht im Fokus einer neuen Initiative. Unter dem Motto "Zum Gedenken aller Opfer des Drogenmissbrauchs" startet eine Unterschriftenaktion für eine grundlegende Veränderung der Drogenpolitik.
Hintergrund: Eltern und Angehörige setzen sich ein
Auf der Website www.webnett.de/klartext/ haben Eltern und Angehörige verstorbener Drogenabhängiger aus Gladbeck eine Plattform gefunden. Hier wird nicht nur Trauerarbeit geleistet, sondern auch der Wunsch nach einer Neuorientierung in der Drogenpolitik formuliert. Die Forderungen umfassen unter anderem die Entkriminalisierung von Drogenkranken, eine gleichberechtigte ärztliche Behandlung, Gesundheitsräume und kontrollierte Abgabemöglichkeiten von Drogen. Auch die Einbeziehung der Eltern in die Drogenpolitik wird gefordert.
Symbol der Hoffnung: Der Ginko-Baum
Bereits im Dezember 1996 wurde im Wittringer Wald in Gladbeck eine Gedenkstätte für verstorbene Drogenabhängige errichtet. In einer Baumpflanzaktion setzten Eltern, Angehörige, Drogenkonsumenten und offizielle Vertreter ein Zeichen des Gedenkens. Ein Ginko-Baum, der selbst den Herausforderungen widerstanden hat, wurde als Symbol der Hoffnung gepflanzt. Eine Schleife mit den Namen der Verstorbenen wurde am Baum angebracht, um auf das Leiden der Drogenabhängigen aufmerksam zu machen.
Initiative in Wien: Neue Gedenkstätte geplant
Der Vereinsvorstand hat die Forderungen der deutschen Eltern diskutiert. Während einige Forderungen nicht eindeutig unterstützt werden (Gesundheitsräume, Legalisierung von Cannabis), wird die Errichtung einer Gedenkstätte nach dem Vorbild von Gladbeck in Wien einstimmig befürwortet. Die Aktivistin Karin Stumpf, die maßgeblich in Gladbeck engagiert ist, unterstützt diese Initiative. Die Vereinsmitglieder wollen hiermit ein Zeichen setzen und die dringend notwendige Debatte über Drogenpolitik anregen.
Benefizveranstaltung: “Lustiges aus Wien”
Demnächst gibt es eine Benefizveranstaltung mit dem Kabarettisten Robert Mohor und der Krimiautorin Brigitt Albrecht. Diese wird humorvolle Einblicke in ihre Werke "Jeschek & Jones" bieten. Die Lesung findet am 20. Oktober 2004 in Wien statt, der Eintritt ist frei, Spenden werden jedoch gerne angenommen.
Vereinsaktivitäten und Neuigkeiten
Der Verein hat bei der Messe "Jeder für Jeden" Präsenz gezeigt und seine Arbeit vorgestellt. Auch eine Neuergänzung im Vorstand wird bekanntgegeben: Frau Elisabeth Rabold wird als Sekretärin in den Vorstand aufgenommen. Weiters wurde eine Mitgliedschaftsanfrage von EURAD, durch den Vorstand abgelehnt.